"Selbstmord für eine Doppelseite"
betitelt Kim Kreling, Chefredakteurin der "Pferdesport international" ihr Editorial der letzten Printausgabe, in dem sie das doppelseitige Spiegelinterview von Weltmeisterin und Olympiasiegerin Nadine Capellmann heftig kritisiert und für den langsamen "Tod" des Dressursports mitverantwortlich macht.
"Dressur, war das nicht der Sport mit dem Zickenkrieg, den ewigen Streitereien und Doping ?" -
so sieht die Journalistin das Image am Ende der Talfahrt, auf dem sich ihrer Meinung nach der Dressursport - vor allem in Deutschland - derzeit befindet.
Und weiter:
"Wenn sich nicht bald was ändert, werden wir Zuschauer - beim Selbstmord eines großen Sports"
-
denn ihrer Meinung nach bringt sich der Dressursport mit den sich häufenden Negativschlagzeilen langsam um: Sponsoren ziehen sich zurück, Veranstalter ärgern sich - ergo: weniger Sport, weniger Fans, weniger Sponsoren ... eine Spirale ?
Die Diagnose ist womöglich richtig, die Symptome vielleicht eindeutig - doch die Behandlungsmethode ?
Kann der Selbstmordgefährdete durch Totschweigen seiner Probleme tatsächlich gerettet werden ?
Resultieren nicht gerade Selbstmorde oftmals im ursprünglichen Grunde aus einer Art Machtlosigkeit gegen Missstände ?
Vielleicht ist der Weg an die Öffentlichkeit nicht der für alle Angenehmste und auch nicht der Gelindeste, aber wer weiß schon, ob es nicht im Gegenteil den Selbstmörder aufrütteln kann, sich endlich auf professionelle Art und Weise mit seinem Problem zu beschäftigen ?
Salzgeber verzichtet auf B-Probe
Ulla Salzgeber verzichtet - wie sie heute gegenüber der dpa bestätigt - auf die Öffnung und Untersuchung der B-Probe (Kontrollprobe) von Rusty. Dadurch wird das Verfahren im Dopingfall beschleunigt und für Salzgeber vielleicht sogar ein Start bei der EM in Hickstead in 5 Wochen möglich.
Während eines laufenden Dopingverfahrens ist ein Start bei einer EM nicht zulässig.
Bei der dieses Wochenende in Gera stattfindenden Deutschen Meisterschaft hat Ulla Salzgeber währenddessen die Doppelführung mit Rusty mit 1826 im Grand Prix die Führung nach der ersten von drei Teilprüfungen in der Damen-Wertung übernommen: Mit Rusty mit 1826 im Grand Prix auf Platz 1 und mit ihrem Zweitpferd Wall Street mit 1818 Punkten auf Platz 2; vor Ann Kathrin Linsenhoff (Renoir; 1791).
Fall Rusty ein Flüchtigkeitsfehler ?
Wie die Interrnetseite Eurodressage berichtet, geht der Anwalt von Ulla Salzgeber im Fall Rusty von einem Flüchtigkeitsfehler aus. Seinen Angaben zu Folge hatte Rusty nicht, wie die FEI bekannt gab, 44,2 nanogram Testosteron (per ml) im Blut, sondern lediglich 4,2 nanogram - die erlaubte Menge ist 20 nanogram.
Österreichs Dressierer in Hickstead
Auf der deutschen Internetseite Horseweb ist bereits heute nachzulesen, wen Österreich für die Dressur zur Europameisterschaft nach Hickstead schickt:
Andrea Jon mit Hermes.
Nina Stadlinger mit Egalité.
Renate Vogelsang mit Davidoff
Victoria Max-Theurer mit Weinrausch und Agrigento.
(Angaben ohne Gewähr)
Salzgeber reitet in Gera
Ein schweres Wochenende steht für Ula Salzgeber vor der Tür: sie wird bei der Deutschen Meisterschaft in Gera das erste Mal nach Bekanntwerden der positiven Doping-Probe vergangenen Mittwoch wieder reiten. Die Richter und auch die Zuschauer und Mitbewerber werden ihr Ritte mit Rusty und Wall Street sicherlich mit besonderem Interesse verfolgen. Salzgeber wird im Rahmen der Meisterschaft auch um eine Qualifikation für Hickstead kämpfen.
Rusty bei Welt-Cup-Sieg gedopt
In der A-Probe des Wallachs wurde die verbotene Substanz Testosteron festgestellt - das würde heißen, dass Rusty bei seinem Welt-Cup-Sieg im März in Göteborg gedopt war!
Wenn in der Folge nun auch - wie von Salzgeber erwartet - die B-Probe positiv sein sollte, wird ein Verfahren vom Internationalen Verband eingeleitet werden. Dann würde Salzgeber (44) der Sieg beim Welt-Cup aberkannt und der Zweitplatzierten Debbie Mc Donald zuerkannt werden.
Erfolgsduo: Rusty unter Ulla Salzgeber
Salzgeber wird von der FN nun nicht für die EM in Hickstead im August nominiert, da dies während eines laufenen Ermittlungsverfahrens wegen Dopingverdachts auf Grund einer Entscheidung des NOK (Nationalen Olympischen Komitees) nicht zulässig ist.
Salzgeber führt als Ursache eine der Veranstaltung vorangegangene Behandlung einer Hauterkrankung von Rusty ins Treffen.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat in Abstimmung mit Ulla Salzgeber eine Presseerklärung mit einer Sachverhaltsdarstellung (auch) im Internet veröffentlicht, die hier zu finden ist.
Dressurmeister 2003
Victoria Max-Theurer ist die neue Staatsmeisterin der Dressur und mit ihren 17 Jahren die jüngste österreichische Staatsmeisterin. Damit schlägt sie sogar ihre Mutter, die sich diesen Titel erst im Alter von 22 Jahren holen konnte.
Noch jünger schaffte das bisher nur ein männlicher Reiterkollege, nämlich im Jahre 1958 Heinz Breza - der damals gerade einmal 16 Jahre alt war!
Die frischgebackene Staatsmeisterin Victoria
Mit ihrem Agrigento siegte Victoria im Kreuttal auf der schönen Anlage der Bachingers mit gesamt 219,82 vor Nina Stadlinger auf Egalité (214,86) und Andrea John auf Hermes 89 (210,41) den Staatsmeistertitel holen.
Siegerin bei den Jungen Reitern: Caro Kottas-H.
Bei der Jugend siegte Andrea Bilek auf Sweety Rochella (134,23), bei den jungen Reitern Caroline Kottas-Heldenberg auf Exupery 141,39 und bei den Junioren: einziger männlicher Meister: Markus Jungwirth auf Smart Cookie (141,95).
Ein schönes Pas de Deux - die jungen Meisterinnen bei der Siegerehrung
Aktion J ist tot
Aktion (Pion x Akteur), der aufsehenerregende Hengst, mit dem Guyla Dallos in 12 Jahren 150 Grand Prix Siege errungen hat, ist im Alter von 21 Jahren an den Folgen einer Kolik gestorben.
Einen Tag vor seinem 21. Geburtstag wurde Aktion mit einer Darmverschlingung in die Klinik gebracht und operiert, konnte jedoch leider nicht mehr gerettet werden.
Auch in der Wiener Stadthalle - wie hier im Bild - war der niederländischen Schimmel bei seinen Auftritten stets Publikumsliebling.
Sechs mal nahm Aktion am Welt-Cup-Finale teil und wurde 1994 Siebter bei der Weltmeisterschaft in Den Haag, 1993 konnte er sich Einzelbronze bei der Europameisterschaft 1993 in Lipica sichern.
Dressur im "Weinrausch"
Den Grand Prix Spezial beim CDI Achleiten konnte Victoria Max-Theurer auf ihrem neuen Hannoveraner-Wallach „Weinrausch“ mit 72,92% für sich entscheiden - auf Platz 2 der Deutsche Uwe Schwanz (William 149; 66,88%). Dritter wurde der Österreicher Stefan Peter auf Meggles Werthers Wels (66,84%).
Salzgeber gewinnt in Stadl Paura
Ulla Salzgeber ist am vergangenen Wochenende ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat am Montag den Grand Prix Special des CDI Stadl Paura mit Wallstreet überlegen gewonnen.
Victoria Max-Theurer konnte sich mit ihrem neuen Pferd Weinrausch auf Platz 2 platzieren, in der Grand Prix Kür belegte sie mit Agrigento den 4. Platz.
Siegerin der Kür war die Deutsche Heike Kemmer auf Bonaparte gefolgt von Nina Stadlinger auf Egalité.