Adventszeit
Ich habe schon ein paar mails zur Adventszeit bekommen - Gedichte, Rezepte, lustige oder besinnliche oder einfach wichtige Bilder. Wer noch etwas schicken möchte: steckenpferd@gmx.at
Heute möchte ich das Gedicht "Der Dezember" von Erich Kästner veröffentlichen. Das Gedicht wurde von Erich Tentschert geschickt.
Der Dezember Erich Kästner (1899-1974)
Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar. Ist gar nicht sehr gesund. Kennt seinen letzten Tag, das Jahr. Kennt gar die letzte Stund.
Ist viel geschehn. Ward viel versäumt. Ruht beides unterm Schnee. Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt. Und Wehmut tut halt weh.
Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin. Nichts bleibt. Und nichts vergeht. Ist alles Wahn. Hat alles Sinn. Nützt nichts, daß man's versteht.
Und wieder stapft der Nikolaus durch jeden Kindertraum. Und wieder blüht in jedem Haus der goldengrüne Baum.
Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt, wie hold Christbäume blühn. Hast nun den Weihnachtsmann gespielt und glaubst nicht mehr an ihn.
Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag. Dann dröhnt das Erz und spricht: "Das Jahr kennt seinen letzten Tag, und du kennst deinen nicht."
weitereiter
Mein Lieblingsweihnachtsgedicht
ist von Theodor Storm, heißt "Knecht Ruprecht" und beginnt:
"Von drauß, vom Walde komm ich her,
ich muß Euch sagen, es weihnachtet sehr,
all überall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein blitzen ... "
(ich kann's übrigens immer noch auswendig!)
Cat Besitzerin
Knecht Ruprecht
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finstern Tann,
da rief´s mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
alt und jung sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn,
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
ich soll nur noch in diese Stadt,
wo´s eitel gute Kinder hat."
- "Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;
denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
essen fromme Kinder gern."
- "Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten!"
Christkindlein sprach: "So ist es recht;
so geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
Von drauß, vom Walde komm ich her;
ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich`s hierinnen find'!
Sind`s gute Kind, sind´s böse Kind?
Auch eines meiner absoluten Lieblings-Weihnachtsgedichte !!! (kanns aber nicht mehr ganz auswendig ;-)
rbs Autorin
Ein Päckchen Zeit
Grüner Kranz mit roten Herzen,
Lichterglanz in allen Herzen,
Weihnachtslieder, Plätzchenduft,
Zimt und Sterne in der Luft.
Garten trägt sein Winterkleid,
wer hat noch ein wenig Zeit?
Leute packen, basteln, laufen,
grübeln, suchen, rennen, laufen,
kochen, backen, braten, naschen,
schreiben Briefe, Wünsche, Karten,
was sie auch von uns erwarten.
Doch wozu denn hetzen, eilen,
schöner ist es zu verweilen
und vor allem dran zu denken,
sich ein "Päckchen" Zeit zu schenken.
(Der Autor ist mir leider unbekannt)
fee01
...des is a ned schlecht....
Sturmwind peitscht um unser Haus -
ich mag gar nicht gern hinaus.
Lieber über Büchern sitzen
und am warmen Ofen schwitzen.
Mürrisch stapf ich durch den Regen
mag mich heute nicht bewegen
Drum sag ich mir: Auf jeden Fall
bleibst Du heut nicht lang im Stall!
Doch aus der kalten Winterluft
strömt mir entgegen warmer Duft.
Schon höre ich das Scharren der Hufe
und die hoch erfreuten Rufe.
Ohren straff nach vorn gespitzt,
Pferdeaugen ganz gewitzt,
warmer Atem streift mein Haar:
Ein eignes Pferd – wie wunderbar!
Schon streichle ich den frechen Kopf
und zupfe Halme aus dem Schopf
Ich striegle ihm das weiche Fell -
nach Haus geh' ich heut nicht so schnell.
stille zeit
Wunsch an das Christkind
Liabs Christkind
Still und besonnen ist die Zeit
Weihnachten is´ net mehr weit
und fromme Wünsch man äußern darf,
das nächsten Jahr gesund und brav
und auch erfolgreich soll es sein,
unser Steckenpferd bind´n ma mit ein.
Und gibt’s zum kritisieren an Grund
dann halt ma´ auch nicht unsern Mund
doch tun ma`s nimmer anonym,
denn des hat sowieso kann Sinn.
Voll des Mutes schreib´n ma munter
unsern echten Namen drunter.
weitereiter
@fee01
Liebes Gedicht! Werde ich ausdrucken und im Stall aufhängen!
Und kommt mir sooo bekannt vor .... *g*