Seltene Pferdeseuche in Thüringen
Wie die dpa heute berichtet, ist auf einem Reiterhof bei Weimar eine seltene und hochansteckende Pferdeseuche ausgebrochen. Acht erkrankte Tiere mussten am Mittwoch auf amtliche Anordnung eingeschläfert werden, sagte der Sprecher des Thüringer Sozialministeriums, Thomas Schulz. Das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems habe am Dienstag eindeutig die Erreger der Infektiösen Anämie festgestellt. "Menschen sind nicht gefährdet", sagte Schulz. Das Virus befalle nur Einhufer wie Pferde, Esel und Zebras. Am 19. September war ein Pferd des Hofes an der Viruskrankheit gestorben. Es gibt keine Therapie.
Acht Thüringer Pferdehöfe, die Kontakt zu dem infizierten Betrieb hatten, wurden vorsorglich gesperrt, bestätigte Schulz Medienberichte. Die Seuche sei in Deutschland zuletzt 2002 in Hessen aufgetreten, sei aber in Osteuropa weit verbreitet.
Wie die Erreger die Tiere im Kreis Weimarer infizierten, sei noch unbekannt. Sie könnten durch Tierimporte eingeschleust worden sein. Nicht auszuschließen sei nach dem heißen Sommer auch die Übertragung durch Mücken- oder Bremsenstiche. Der Reiterhof liege in der Nähe eine Sees. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sechs Wochen.
Von Tier zu Tier erfolgt die Ansteckung, die meist tödlich verläuft, über Tröpfchen in der Atemluft. Die Tiere haben Fieber und magern ab. Wenn ein Tier überlebt, trägt es das Virus für immer in sich und kann andere Tiere anstecken. Deshalb müssen laut Schulz alle erkrankten Tiere getötet werden. In den kommenden drei Wochen würden nochmals Blutuntersuchungen in allen neun Reiterhöfen durchgeführt. Gibt es keine neuen Fälle, wird die Sperrung aufgehoben.