Kürten's Libertina positiv?
Erklärung von Jessica Kürten Am 10. Februar 2005 hat die FEI mitgeteilt, dass in einer Dopingprobe, die der Stute Libertina beim CSIO Calgary (8. bis 12. September 2004) entnommenwurde, Restspuren von Koffein und Theophyllin festgestellt worden sind. Die Ursache dafür sie unsauberes Futter. [Quelle: horseweb.de]
Cat Besitzerin
Presseerklärung zum Medikationsbefund:
"Da es sich um die harmloseste Art von reglementarisch verbotenen Substanzen handelt und keine Indizien für eine künstlich beeinflusste Leistungsfähigkeit oder gar ein absichtliches Dopingvergehen bestehen, wurde der Reiterin von der FEI angeboten, das Verfahren gegen Zahlung einer symbolischen Buße in Höhe von 250 Schweizer Franken (185 Euro) abzuschließen. Jessica Kürten hat diese Zahlung abgelehnt und besteht
stattdessen auf eine vollständige Aufklärung: Die Gründe dafür erläutert Jessica Kürten:
Koffein und Theophyllin sind – wie auch Theobromin – pflanzliche Wirkstoffe, die in über 60 Pflanzen vorkommen (z.B. Kakaoschalen und Teeblätter). Es
handelt sich um wertvolle Proteinträger, die übliche Bestandteile von Viehfutter sind. Unser eigenes Spezialfutter enthält keine solchen Proteinträger, andernfalls wären nicht sämtliche bisherigen Dopingkontrollen – und es gab Dutzende – negativ ausgefallen. Beim CSIO Calgary konnte ich
unser eigenes Futter nicht verwenden, weil in Kanada und den USA ein Importverbot für ausländisches Viehfutter gilt. Deshalb bekam Libertina das vom Calgary-Veranstalter zur Verfügung gestellte Futter.
Es kann nicht sein, dass ich für dieses Veranstalter-Futter zu haften haben, zumal der Veranstalter eine Hilfsperson der FEI ist und ich weder auf die Idee gekommen bin, noch die Möglichkeit habe,die biologische Zusammensetzung dieses Futters vor Ort wissenschaftlich untersuchen zu lassen.
Hinzu kommt Folgendes: Anfang der 90er Jahre hat die FEI einen Schwellenwert für Theobromin eingeführt, weil dieser Wirkstoff wiederholt im Urin der kontrollierten Pferde nachgewiesen wurde und die Abklärungen ergeben hatten, dass es sich um einen üblichen Futtermittelbestandteil handelt. Der
zulässige Theobromin-Schwellenwert ist im vorliegenden Fall nicht überschritten worden. Für Koffein und Theophyllin existiert aber kein
Schwellenwert, obwohl diese Substanzen den gleichen pflanzlichen Ursprung haben. Folglich ist das Doping-Reglement in diesem Punkt schlicht unlogisch,
willkürlich und ungerecht.
Ich habe erfahren, daß ein hochrangiger FEI-Funktionär beantragt hat, aus Gründen der Logik auch für Koffein und Theophyllin einen Schwellenwert
einzuführen. Dies wurde aber aus unerfindlichen Gründen abgelehnt. Mit anderen Worten: Die FEI-Funktionäre kennen das Problem seit mindestens 15
Jahren, doch statt dass man die unsinnige und willkürliche Reglementierung ändert, versucht man das Problem durch Offerieren von symbolischen
Bußbeträgen unter den Teppich zu kehren.
Für mich ist es der falsche Weg, still und leise 250 Euro zu bezahlen. Ich empfinde diese – wahrscheinlich gut gemeinte – Bußgeld-Offerte als
ehrverletzende Nötigung, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst und sehe weder Grund noch Rechtfertigung für irgendwelche Doping-Sanktionen.
Ich habe mich deshalb entschlossen, nichts – auch keine symbolischen Beträge – zu bezahlen, sondern stattdessen den Kampf „David gegen Goliath“
aufzunehmen. Ich bin überzeugt, dass ich diesen Kampf gewinnen werde und falls nicht, war ich es meinem Ruf, meinem Pferd, meinen Sponsoren, meiner Familie und meinen Fans schuldig, für die Wahrheit zu kämpfen.
Jessica Kürten
17. Februar 2005
Jessica Kürten möchte in der Diskussion über den Medikationsbefund Libertina größtmögliche Transparenz und steht deshalb für Nachfragen zur Verfügung. Auch ihr Rechtsbeistand, der Schweizer Anwalt Dr. Ulf Walz ist berechtigt, Auskünfte zu geben. Jessica Kürten startet am Wochenende bei dem Internationalen Reitturnier in Neumünster."
daskleinehormon
mutig!
da wünsche ich viel glück!
vaquero
mutig ja
aber wer schon in der presseerklärung franken und euro durcheinander bringt, braucht in der sache dringend einen anwalt (oder buchhalter *fg*). wer weiss was sie sonst noch durcheinander brachte.
wenn's am futter lag drängen sich mir folgende fragen auf: wurde kein anderes pferd in calgary getestet? keines positiv, wenn doch alle das selbe futter hatten?
gibt's keine futterreste, die für einen gegentest hergenommen werden können? (lass ich doch gleich versiegeln, wenn mein pferd bei einem CSIO, unter den beschriebenen umständen, getestet wird)
und seit wann bekommen spitzenpferde vom veranstalter gestelltes futter? bei der paranoia, die im turnierstall beim thema fütterung sonst herrscht. (nicht zu unrecht möchte ich dazu sagen).
die eine sache ist, dass das antidopingreglement vielleicht überarbeitet werden muss,
die andere, dass der kampf "david gegen goliath" just von einem eben verurteilten david mit einem kleinen geschmäckle behaftet ist. das thema ist, wies da steht, 15 jahre jung. hätte man sich früher damit beschäftigen können, frau kürten, oder jetzt die pönale brennen und dann den david rauskehren! so schauts nach einer lex libertina aus, das kann wenig.
und vor allem: das darf nicht anlass sein, die verbreiteten dopingpraxen zu bagatelisieren. doping gibt es, ist ein problem, und schadet dem pferd. da gibts kein 250-franken-pardon. und spitzenreiter haben da noch mehr verantwortung als andere., als vorbilder. 's würgen muss man beim abbau von zeltstallungen bekommen, wenn man müllsackerlweise spritzen, buta-sackerln und andere kleinode zur sonderabfallentsorgung bringen muss.