steckenpferd
Dienstag, 29. Mai 2012

Kontrollen: Einige Fiakerpferde am Limit

Ein teils nachlässiger Umgang mit den Pferden und eine gefährliche Kutsche, die nicht weiterfahren durfte: Das ist das Fazit einer Schwerpunktkontrolle heute auf dem Heldenplatz. Es gab zwei Anzeigen, in drei Fällen wird geprüft.

„Der Ernährungszustand des linken Pferdes ist an der Kippe“, befand der Amtstierarzt bei einem Kutscher im Zuge der Schwerpunktkontrolle, wie die Austria Presse Agentur nach einem Lokalaugenschein berichtete. Die Rippen und Hüftknochen des Tieres traten stark hervor. Auch ein weiteres Gespann sei den Kontrolleuren ins Auge gefallen. Die Pferde waren demnach so angeschirrt, dass die Riemen drückten.

Zudem stieß der Tierarzt bei seiner Kontrolle auf ein Pferd, dem es sichtlich nicht gutging. Eine Krankheit konnte der Tierarzt an Ort und Stelle nicht feststellen, trotzdem empfahl er dem Kutscher, in den Stall zu fahren. Das tat dieser auch sofort.

Drei Kutschen möglicherweise zu lange unterwegs Die Einsatzleiterin der Kontrolle Ivonne Litschauer, Referentin für Fiakerangelegenheiten bei der MA 65, versuchte jedoch zu beruhigen: „Der Umgang der Fiaker mit den Pferden ist in den meisten Fällen sehr gut.“ Ihrer Erfahrung nach gebe es mehr Anzeigen wegen mangelhafter Kutschen als wegen schlecht gepflegter Tiere. Das war auch bei der Kontrolle auf dem Heldenplatz der Fall.

Neben der Anzeige für die gefährliche Kutsche betraf eine weitere einen Pooh-Bag. Dieser befand sich in einem so schlechten Zustand, dass laut Einsatzleiterin eine Verunreinigung der Straße zu befürchten war.

Das Veterinäramt prüft außerdem noch in drei Fällen, ob es zu einer Anzeige kommt. Bei der Kontrolle der Fahrtenbücher entdeckte der Tierarzt bei der schnellen Durchsicht, dass die Pferde bereits länger als erlaubt im Einsatz waren. Fünf Tage dürfen es laut Gesetz maximal sein. Zudem müssen die Tiere an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen Pause haben. Da die Regelung sehr komplex ist, wird nun nochmals genau durchgerechnet, ob es zu den Verstößen gekommen ist.

Unangekündigte Kontrollen „Die Kontrollen erfolgen unangekündigt“, erklärte Einsatzleiterin Litschauer. Bei den Standplatzkontrollen wird überprüft, ob die behördlichen Auflagen eingehalten werden. Die Kutscher müssen unter anderem Kutscherausweis und Fahrtenbuch, das seit 1. April mitzuführen ist, vorweisen. Der Amtstierarzt prüft den Gesundheitszustand der Pferde, die Polizei führt Alkoholkontrollen bei den Kutschern durch. Ein Mitarbeiter der MA 48 (Abfallwirtschaft) nimmt Sitz und Zustand der Pooh-Bags in Augenschein. Auch die Fuhrwerke werden genau unter die Lupe genommen. (<a href="wien.orf.at"target="_blank">wien.ORF.at)

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