Schockemöhle bestätigt Kauf von Totilas
Totilas übersiedelte nach Deutschland
Das beste Dressurpferd der Welt ist aus den Niederlanden nach Deutschland transferiert worden. Nun sucht Paul Schockemöhle einen Reiter für Totilas. Aber das ist nicht so einfach, wie es sich anhört.
Der erste Teil des Rätsels ist gelöst, der zweite Teil bleibt noch ungeklärt. Nach Wochen beharrlichen Schweigens hat Paul Schockemöhle den spektakulärsten Pferdeverkauf in der Geschichte des Reitsports schelmisch grinsend bestätigt. Doch der 65 Jahre alte Ex-Springreiter und Unternehmer sucht weiter einen Reiter für den Hengst Totilas, der in der Dressur-Szene als "Wunderpferd" gilt. "Da wird sich eine Lösung finden, möglichst in Deutschland", sagte Schockemöhle am Dienstag in Hannover. Er schränkte aber ein: "Ich habe sehr, sehr viele Anfragen aus verschiedenen Ländern."
Mehr als zehn Millionen Euro hat Schockemöhle für den zehnjährigen Hengst bezahlt. Den genauen Kaufpreis wollte der Pferdehändler nicht nennen, "aber es ist nach meiner Kenntnis das teuerste Pferd in den olympischen Disziplinen."
Wer den Hengst demnächst reiten wird, ist noch offen. Weil es Geld kosten und der Druck unglaublich groß sein wird. Isabell Werth, die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt, hat bereits dankend abgelehnt. Die bisherigen Titel und Rekorde "machen es für mich auch schwieriger, einen entsprechenden Reiter zu finden", gab Schockemöhle zu. "Es ist schwierig, ähnliche Leistungen zu zeigen."
Paul Schockemöhle macht sich Gedanken um seinen jüngsten Zuwachs. (c) Manfred Leitgeb, ArchivDennoch gebe es ausreichend Interessenten. Gerüchte, dass Matthias-Alexander Rath das Pferd zukünftig reiten werde, wollte Schockemöhle nicht kommentieren. "Möglicherweise dient das Reitrecht auch zur Refinanzierung", erklärte der Kaufmann aus dem niedersächsischen Mühlen. Wichtigste Einnahmequelle sind aber die Gelder für das Decken - pro Portion Samen bringt Totilas seinem Besitzer derzeit rund 5000 Euro.
Die niederländische Dressur-Mannschaft, zuletzt mit Totilas Gewinner bei Europa- und Weltmeisterschaft, ist mit Blick auf die Olympischen Spiele entscheidend geschwächt. Mit dem Hengst "sind die Kräfteverhältnisse wieder anders", sagte Schockemöhle. Allerdings habe dies beim Kauf nicht im Vordergrund gestanden. "Man ist verliebt und begeistert, wenn man das Pferd gesehen hat", erklärte der Unternehmer. Er wollte das Pferd "auch für die deutsche Zucht sichern".
Gerüchte über den Verkauf des Hengstes gab es schon länger, noch vor vier Wochen bei der WM in Kentucky hatte Schockemöhle dementiert. "Es standen noch einige Untersuchungen an, deshalb habe ich bisher geschwiegen", sagte er nun. "Es war schon seit einem Jahr klar, dass das Pferd nach der WM verkauft wird." Obwohl er auch ein wirtschaftliches Interesse hat, schloss er einen Weiterverkauf aus. "Es haben schon amerikanische Syndikate angerufen, die nicht wussten, dass er zum Verkauf stand", berichtete Schockemöhle und betonte: "Aber das wird nicht passieren."
izzibizzi
Mich würde es ja nicht wundern, wenn da nicht auch unsere BFV-Präsidentin die Finger im Spiel hätte. Das Gerücht gabs ja Mal und taucht auch immer wieder auf.
Cat Besitzerin
Kein Interesse
In telefonischer Rücksprache versicherte Elisabeth Max-Theurer, dass sie in keiner Weise in den Kauf von Totilas involviert sei. Man habe ihr das Pferd bereits vor 1 Jahr aktiv zum Kauf angeboten, bereits damals - wie auch heute - hat kein Interesse ihrerseits bestanden.
weitereiter
Es wär' blauäugig anzunehmen,
das Geld und Profit(Gier?) keine Rolle spielt, aber wenn ich da so lese - "Möglicherweise dient das Reitrecht auch zur Refinanzierung", erklärte der Kaufmann aus dem niedersächsischen Mühlen. Wichtigste Einnahmequelle sind aber die Gelder für das Decken" - rinnt's mir schon kalt über den Rücken ... klingt nicht wirklich sympathisch :(
demokrat Autorin
Reitrecht
Stellt sich die Frage, wer das haben will. Der neue Reiter/in kann da nicht wirklich gewinnen.
ihremeldestelle.at
ONLINENENNEN FÜR DAS CSN-C Ober7brunn
Onlinenennen für das CSN-C Ober7brunn vom 30.-31.Oktober auf www.ihremeldestelle.at möglich.
mfg
www.ihremeldestelle.at
Cat Besitzerin
Reitersuche für Totilas ohne Bundestrainer
Die Suche nach einem Reiter für das Millionen-Pferd Totilas von Paul Schockemöhle läuft ohne den Bundestrainer und den Dressurausschuss. "Das ist Privatsache von Herrn Schockemöhle", sagte Bundestrainer Holger Schmezer am Freitag. Der Ausschuss-Vorsitzende Klaus Roeser erklärte: "Das ist allein Sache des Pferdebesitzers. Der hat aber angedeutet, dass er eine Lösung sucht, die auch dem Dressur-Ausschuss gefällt."
Schockemöhle hatte am Dienstag den Kauf des niederländischen Hengstes bestätigt, der in der Dressur-Szene als "Wunderpferd" gilt. Bei der WM in den USA hatte der Niederländer Edward Gal mit Totilas die drei möglichen Titel gewonnen.
Für Roeser ist die Situation pikant, den der Ausschuss-Vorsitzende ist leitender Angestellter bei Schockemöhle. "Klar spricht man mal darüber, aber die Entscheidung fällt er allein", sagte Roeser. Er sehe vier bis fünf Kandidaten, die in der Lage wären, das Pferd erfolgreich zu reiten. Der Bundestrainer sagte dazu: "Wenn es abhängig ist von einer finanziellen Beteiligung, dann bliebt der Kreis sehr klein."
Schockemöhle hatte erklärt, dass der Verkauf des Reitrechtes zur Refinanzierung des Kaufpreises dienen könne. Totilas soll mehr als zehn Millionen Euro gekostet haben. Die ehemalige Sporthilfe-Vorsitzende Ann Kathrin Linsenhoff hat Gerüchte dementiert, dass sie die Sportrechte an dem Pferd für ihren Stiefsohn Matthias Alexander Rath erworben hat. Es habe auch noch keine Gespräche mit Schockemöhle über Rath als möglichen Reiter gegeben. Rath war auf seiner Internetseite bereits von niederländischen Pferdesport-Fans beschimpft worden (dpa)
Cat Besitzerin
Rothenbergers dementieren
Auch der Name Sanneke Rothenberger wurde von einer deutschen Tageszeitung in Verbindung mit der Reitersuche für Totilas ins Gespräch gebracht.
Sannekes Eltern Sven und Gonnelien Rothenberger dementieren auf ihrer Website www.dressurstall-rothenberger.de:
“Nein, Sanneke wird Totilas nicht reiten"
In der Süddeutschen Zeitung von heute schreibt Frau Gabriele Pochhhammer: "Da der Sporteinsatz von Totilas ein Teil der Refinanzierung des Kaufpreises sein soll, kommen nur wenige Betuchte in Frage. Es fallen die Namen Matthias Rath, dem Stiefsohn der Multi-Millionärin Ann-Kathrin Linsenhoff, Emma Hindle, bei Frankfurt lebende Britin, und auch von Sanneke Rothenberger, Tochter des früheren Championatsreiters Sven Rothenberger und seiner niederländischen Frau Gonnelijn, amtierende Europameisterin der Jungen Reiter." [sic]
Dazu möchten wir gern Folgendes sagen: Natürlich gehört es zum Alltag des Dressursports dazu, dass Pferde verkauft und erfolgreiche Paare getrennt werden, und auch unser Freund Edward Gal hat gewusst, dass er Totilas nicht für immer in seinem Stall halten kann. Doch Totilas und Edward Gal waren nicht irgendein Paar. Sie haben unserem Sport eine völlig neue Popularität beschert und die Massen begeistert wie kein anderes Paar vor ihnen. Sie haben innerhalb kürzester Zeit den Status einer Legende erreicht. Und sie waren noch nicht fertig. Immer noch hatten sie in den Prüfungen Schwächen, an denen sie im Training weiter gefeilt haben. Das Paar Edward Gal und Totilas war ein Kunstwerk, das nie vollendet wurde -- und wir hätte gern gesehen, zu welcher Perfektion es die beiden gemeinsam noch bringen. So sehr es mit Sicherheit jeden Dressurreiter reizen würde, auch nur einmal in den Sattel eines solchen Pferdes zu steigen, so sehr befremden uns die Dimensionen dieses Verkaufs, und wir möchten mit der Zerstörung dieser Legende nicht in Verbindung gebracht werden.
Sven und Gonnelien Rothenberger
Bad Homburg, 27.10.2010
Cat Besitzerin
Totilas: Rath möchte nicht für Reitrechte zahlen
Der Dressurreiter Matthias-Alexander Rath würde das Millionen-Pferd Totilas gerne reiten, aber für dieses Recht nicht an Besitzer Paul Schockemöhle zahlen, meldet die dpa. "Sportrechte und Deckrechte zu teilen, das stelle ich mir sehr, sehr schwierig vor", sagte Vater und Trainer Klaus-Martin Rath. "Es ist besser, wenn es bei einem Besitzer bleibt." Kontakt zu Schockemöhle, der den Hengst für einen zweistelligen Millionen-Betrag gekauft hat, habe es bisher nicht gegeben. Totilas gilt in der Szene als "Wunderpferd" und gewann mit dem Niederländer Edward Gal drei WM-Titel.
"Es ist nicht so, dass wir bei Paul anrufen", erklärte Rath. Der Dressur-Ausbilder aus Kronberg im Taunus sagte aber auch: "Natürlich würde Matthias das Pferd gerne mal reiten, das würde jeder Reiter gerne." Er halte es allerdings nicht für praktikabel, dass das Pferd in Schockemöhles Stall im niedersächsischen Mühlen stehe und von seinem in Frankfurt studierenden Sohn geritten werde. "Das liegt ein paar hundert Kilometer auseinander", sagte Rath, der seinen Sohn trainiert. In Mühlen wird Totilas im Deckgeschäft eingesetzt.
Matthias-Alexander Rath gilt als geeigneter Reiter für den Hengst. Der 26-Jährige hat bei deutschen Meisterschaften bereits zwei Titel gewonnen und damit seine Fähigkeiten bewiesen. Er besitzt durch die dritten Plätze bei EM und WM zudem die notwendige internationale Erfahrung. Seine Stiefmutter, die ehemalige Reiterin und Sporthilfe-Chefin Ann Kathrin Linsenhoff, besäße die finanziellen Möglichkeiten für den Erwerb der Sportrechte von Schockemöhle. (dpa)