steckenpferd
Montag, 6. Juli 2009

Prinzessin Haya stellt sich hinter Werth

In ungewöhnlicher Form hat sich die Präsidentin der Internationalen Reiterlichen Vereinigung FEI hinter Isabell Werth gestellt und bei dem positiven Dopingfall für eine milde Strafe plädiert. "Ich glaube nicht, dass Isabell Werth eine Betrügerin ist", sagte Prinzessin Haya bint al Hussein am Sonntag in einem TV-Interview mit dem WDR. "Ich glaube nicht, dass Sie beabsichtigt hat, etwas Schlechtes zu machen." Bei Werths Pferd Whisper war die Doping-Substanz Fluphenazin gefunden worden.

   Sie stellte sich mit ihren Einschätzungen auch gegen den deutschen Verband. "Wir müssen eine neutrale Stellung einnehmen, weil wir nicht mehr viel Kredit beim Publikum haben", sagte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau. Zu den überraschenden Aussagen der FEI-Chefin sagte er: "Das ist das Plädoyer einer Frau, einer Freundin."

   "Ich glaube, sie ist von ihrem Tierarzt schlecht beraten worden und dass sie zum Wohl ihres Pferdes gehandelt hat", sagte die FEI-Chefin. "Ob das richtig oder falsch ist, muss das Tribunal entscheiden." Werth hatte erklärt, dass ihr Tierarzt Hans Stihl das Pferd wegen der sogenannten Zitterkrankheit mit dem Medikament Modecate behandelt habe, das den Wirkstoff Fluphenazin enthalte. Das Mittel ist für Pferde nicht zugelassen und steht auf der Dopingliste.

   Unlängst hatte die FEI-Präsidentin noch schärfere Strafen gefordert, doch nun sagte sie: "Ich bin sicher, alle würden gerne hören, dass wir jeden positiven Fall sehr streng ahnden. Aber es ist nicht immer richtig, das zu tun, was am meisten erwartet wird. Besonders in Fällen, wo Menschen persönlich unschuldig sind oder wo ich glaube, dass sie persönlich unschuldig sind." Sie habe den "persönlichen Wunsch, einen Menschen zu unterstützen, der es wirklich verdient hat".

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