Weltcup-Boykott der Top-Ten
Die besten zehn Springreiter der Welt wollen sich gegen das neue Reglement der sportlich wichtigsten Reitsport-Serie wehren.
Die Weltcups sollen ab der nächsten Saison nicht mehr im klassischen Stechen, sondern in der sogenannten "Winning Round" entschieden werden. Dabei erreichen - unabhängig von der Fehlerzahl im Normalparcours - die zehn besten Reiter die entscheidende Runde.
"Wir haben genug von den ständigen Regeländerungen", begründete der deutsche Weltranglisten-Erste Ludger Beerbaum am Samstag beim CHIO in Aachen die Streikdrohung.
Ludger Beerbaum - hier auf Gladdys - will gegen die neue Regelung ankämpfen.Die Reiter werden nicht informiert und von den neuen Regelungen überfahren. Der Weltverband FEI begründet die Änderung mit besseren Vermarktungschancen. "Wir sind nicht das Kinderspielzeug der FEI", meint Beerbaum. Die Vermarktungsagentur Octagon hat nach Angaben der Reiter bisher keinen Vertrag abgeschlossen. Sie wollen die neue Regel nur dann akzeptieren, wenn es einen Sponsoren- und einen TV-Vertrag gibt, der die Winning Round zur Bedingung macht.
Keine leere Drohung "Das ist keine leere Drohung", sagt Emile Hendrix(Niederlande), Zweiter Vorsitzender des Internationalen Reiterklubs, zur Solidarität der streikbereiten Reiter in diesem Machtkampf. Bei der Riders Tour, der weltweit höchstdotierten Turnier-Serie, haben die Reiter die Winning Round akzeptiert. "Das war Wunsch des Sponsors", begründete Beerbaum. Fernsehverantwortliche der ARD hatten jedoch deutlich gemacht, dass die Winning Round keine Voraussetzung für Übertragungen sei. (Quelle: sport.ORF.at)