Heute hatte ich die März Pferde Revue in der Post ...
Da hab ich mich gefreut: eine nette Lektüre für die Badewanne.
Sie ist zwar etwas dünner als sonst, aber macht ja nix - ist ja jetzt nicht Hochsaison, denk ich mir. Aber dass dann der Inhalt auch so dünn war, das hat mich dann doch ein wenig enttäuscht. Wenn man sich nicht für Eselreiten interessiert und auch nicht für Zucht und auch mit seiner Stute nicht (Hobby)züchten will, das Mozart-Festival für einen nicht zwingend in Zusammenhang mit Reitsport steht und einen auch mehrseitige Familiengeschichten über Personen, von denen man noch nie gehört hat, nicht vom Hocker hauen, dann gab es da eher wenig, was lesenswert war. Das Interessanteste waren da noch die Kleinanzeigen, obwohl man sich auch hier fragen muss, was manchen Inserenten durch den Kopf geht. Knapp halten, um Kosten zu sparen, ist schön und gut, aber die allergrundlegendsten Informationen sollten doch enthalten sein.
Ich bin keine Medientheoretikerin - aber auch ein Editorial, das lediglich einen allbekannten Sachverhalt darstellt und diesen - wie auch der Rest der Reiterwelt - verurteilt, das entspricht nicht meiner Vorstellung davon. Was mich hier zum Beispiel interessiert hätte: Was meint Eva Morawetz als Reitsportexpertin, die sie zweifellos ist, zu dem Thema C-Turnier NEU. Das Thema ist neu, betrifft den österreichischen Reitsport und die Sinnhaftigkeit, wenn man alle Umstände bedenkt, erschließt sich mir überhaupt nicht.
Aber ich lass mich nicht beirren - und freue mich auch nächstes Mal wieder, wenn die PferdeRevue in der Post liegt und ich eine Lektüre für einen entspannten Badewannen-Abend habe.
Nur eine Angst habe ich: Dass ich womöglich wieder so einen unglaublich dummen Leserbrief lesen muss, wie in dieser Ausgabe auf Seite 18.
rigoberta menchu tum
Völlig richtig
Da kann ich nur zustimmen. Ich finde schon lange, dass die Berichterstattung der Pferde Revue zu einseitig ist. Ich würde mich freuen, wenn z.B. mehr über die nationalen Turniere berichtet würde.
rigoberta menchu tum
Pferdezentrum
Land mistet im Pferdezentrum aus: Sanierer statt Politiker
STADL-PAURA. Im Pferdezentrum trifft das Land Vorbereitungen für einen Wechsel in der Geschäftsführung. Wolfgang Schürrer soll durch den Sanierer Karl Platzer ersetzt werden.
Wolfgang Schürrer (l.) gab im Pferdezentrum bis vor kurzem die Richtung vor. Jetzt muss der Geschäftsführer gehen. Bild: (OÖN)
Der aus dem Raiffeisenverband kommende Unternehmensberater wurde nach Stadl-Paura geschickt, um die Vorbereitungen für die Landesausstellung 2016 zu koordinieren. Nun soll sich Platzer auch um das Pferdezentrum kümmern, das im laufenden Betrieb (ohne Abschreibungen) rund 100.000 Euro jährliches Defizit schreibt.
"Schürrer ist mein Freund"
Die Notbremse im Pferdezentrum zog Landeshauptmann Josef Pühringer höchstpersönlich: "Faktum ist, dass es dort permanent Probleme gab und der Termin der Landesausstellung sehr gewackelt hat. Die vereinbarten Finanzziele wurden nicht annähernd erreicht", begründet Pühringer den Austausch des Geschäftsführers.
Der frühere ÖVP-Landtagsabgeordnete sei sein Freund und habe das Pferdezentrum gut verwaltet: "Meine Entscheidung ist auch nicht gegen Schürrer als Person gerichtet. Wir brauchen aber ein neues Modell, um das Zentrum langfristig abzusichern." Wie das ehemalige k.u.k. Hengstendepot neu aufgestellt werden soll, will Pühringer zu einem späteren Zeitpunkt beantworten.
Dem früheren Tourismussprecher des Landes wird nun zum Verhängnis, dass er in Personalunion das Pferdezentrum und den Zuchtverband anführt: "Ich bin als Geschäftsführer eingesprungen, weil der Zuchtverband auch Hauptgesellschafter ist", reagiert Schürrer sauer. Er brauche niemanden, der ihm sagt, wann er zu gehen habe.
Dass zwischen dem bisherigen Zentrumsleiter und dem Landesschau-Koordinator die Chemie nicht stimmt, war in Stadl-Paura ein offenes Geheimnis. Platzers Rolle als Aufpasser habe Schürrer geärgert. Der Raiffeisen-Mann habe den 69-Jährigen zu Einsparungen und Tarifanpassungen gedrängt: "Die Pferdebesitzer sind keine Reichen, sondern Normalbürger wie der Theaterbesucher und der Skifahrer. Auch dort geht nichts ohne öffentliches Geld", begründet der Geschäftsführer seine Ablehnung.
Über die Umstrukturierung des Pferdezentrums wird noch verhandelt. Die Dominanz der acht Landeszuchtverbände und des Reitverbandes soll abgeschwächt werden. Wie man hört, könnte die Mehrheit der Gesellschafteranteile die Landwirtschaftskammer übernehmen.
Der künftige Geschäftsführer will den Konflikt nicht kommentieren. Befragt nach den Vorbereitungen zur Landesausstellung, reagiert Karl Platzer etwas gesprächiger: "Es geht gut voran. Wir sind straff im Zeitplan." Vor wenigen Wochen wurde mit der Sanierung des Burschentrakts und der alten Kaserne begonnen. Die Arbeiten starteten keinen Tag zu früh.
rigoberta menchu tum
Machtkampf
Machtkampf und ihre Auswirkungen
Tatsache ist, dass es im Pferdezentrum seit Jahren Machtkämpfe diverser Funktionäre gibt um die jeweiligen eigenen Interessen durchzusetzen. Das Ergebnis ist erschreckend. Das Land OÖ als Hauptsponsor zieht nun die Notbremse. Hoffentlich bedeutet es nicht das Ende für die Zeit nach der OÖ-Landesausstellung. Die bisherigen Verantwortlichen sollten sich Gedanken über ihr Handeln machen und was sie erreicht bzw. nicht erreicht haben. Ich bin der Meinung, dass einige schon viel zu lange das Sagen haben und es Zeit ist neuen und jüngeren Vertretern Platz zu machen. Viele Köche verderben den Brei. Die engagierten Züchter, die sehr viel Geld in das Pferdezentrum investiert haben müssen nicht nur seit Jahren diesem Unvermögen zusehen sondern wahrscheinlich auch ausbaden, was einige unfähige Funktionäre in den Sand gesetzt haben.