EM: Gute Leistungen und tiefe Enttäuschung
Gute österreichische Leistungen gab es bisher bei der EM im Magna Racino zu sehen: Bei den Children zeigten gleich 4 NachwuchsreiterInnen eine Nullfehlerrunde, Melanie Buchner konnte sich mit Zilton mit 5 Fehlerpunkten bei den Junioren auf Platz 12 der Einzelwertung einreihen und bei den Young Ridern liegt Stefanie Bistan mit Juvina im Zwischenklassement der Einzelwertung auf Platz 6.
Melanie Buchner mit Zilton © Hervé Bonnaud - www.1clicphoto.com & Tomas Holcbecher - www.holcbecher.comDoch es gab auch Enttäuschungen - nach 2 Abwürfen in der ersten Qualifikationsrunde am Mittwoch wurde Christopher Aschenbrenner nicht für die heutige Teamentscheidung nominiert und reiste darauf hin ab.
Eine Entscheidung, die naturgemäß sehr gegensätzlich gesehen und bewertet wird. Für Nachwuchsspringreferent Anton Martin Bauer und Springreferent Thomas Istinger ist sie vollkommen unverständlich, da Christopher als Ersatzmann und auch in der Einzelwertung weiterhin teilnehmen hätte können, die Familie Aschenbrenner hingegen ging von einem Start von Christopher im Teambewerb aus, auf den er sich auch gleich nach dem ersten Bewerb focusiert und intensiv vorbereitet hat.
Das Nachwuchsspringreferat hat dazu eine Pressemeldung heraus gegeben, sie ist auf <a href="www.reitsportnews.at"target="_blank">reitsportnews.at nachzulesen.
Christopher Aschenbrenner
Children EURO -
Sehr geehrter Herr Bundestrainer Bauer,
lieber Martin!
Ich habe leider nur diese Möglichkeit mich zu rechtfertigen, mich an dich wenden und dir meine Enttäuschung über deine / eure Entscheidung mitzuteilen, da ja meine vorzeitige Abreise von der Europameisterschaft im Magna Racino öffentlich von dir als Frechheit bezeichnet wurde.
Seit Februar habe ich die Teilnahme an der EURO im Springreiten im eigenen Land als oberstes Ziel verfolgt. Mit meinen Pferd Perigore habe ich beständig versucht gute Leistungen abzuliefern. Wir haben fleißig gearbeitet und uns hoch gekämpft und dies auch, denke ich, mit unserer ansteigenden Form deutlich bewiesen. Natürlich möchte ich hier keineswegs auf die anderen Reiterinnen aus der Jugendmannschaft losgehen, denn alle, zumindest aus dem Childrenteam, haben sich den offiziellen Qualifikationskriterien unterworfen und mit mir die letzten 5 Monate das gleiche Ziel verfolgt. Seit März habe ich es nun mit Siegen und Top Platzierungen im In und Ausland geschafft mich von meiner anfänglichen Außenseiterposition hoch zu kämpfen. Immer wurde ich von dir, Martin, toll motiviert und unterstützt. Dies hat mir sehr viel bedeutet. Da außer meinen Eltern noch nie jemand in der Reiterei so hinter mir stand. Du hast mir ein gutes Gefühl gegeben. Seit Anfang Juli wurde ich von dir dann fix als Teammitglied bestätigt und musste nicht mehr nur um den 5. Platz kämpfen. Nach meinem Vizestaatsmeistertitel gab es nochmals von dir eine Bestätigung, dass ich ein fixes Mitglied des Österr. EURO Nationenpreisteam.
Auf Anfrage hast du sogar bei unserem Teamtraining letzte Woche meinen Eltern noch bestätigt, dass es KEINE WEITERE QUALIFIKATION für den Nationenpreis mehr gibt. Das Team stand laut deiner Aussage fest. NATÜRLICH WAREN DEINE AUSSAGEN NUR MÜNDLICH UND MEIST OHNE ZEUGEN!
Nachdem ich zwar im Eröffnungsspringen, welches noch nicht zur Eurowertung zählt, den 2.Platz erzielte, habe ich leider am Mittwoch die 1.Qualifikation für die EURO Einzelmedaille selbst versemmelt. Mein Ziel eine Platzierung unter die Top Ten war somit gelaufen Der Rückstand von 2 Abwürfen ist für eine gute Platzierung leider nicht mehr aufzuholen. Ich war über mich selbst sehr enttäuscht. Aber DU hast trotzdem danach NOCH an mich geglaubt und mich nicht hängen lassen. Hast mich noch motiviert, mir auf die Schulter geklopft und gemeint es ist alles OK, ich soll mich auf die Teamwertung konzentrieren. Ich solle weiterkämpfen. War dein Verhalten nur Show? Warum?
Nachdem wir Children nun einen ganzen Tag Pause hatten und ich versucht habe mich von meiner Enttäuschung über mein Einzelschicksal abzulenken und mich voll auf den Nationscup und ein gutes Resultat für Österreich zu erzielen konzentriert habe, erfuhren wir nun gestern Abend, nach Nennschluss, dass ich nicht mehr im Team bin. Was ist passiert? Zählen meine ausgezeichneten Leistungen von bis vor 14 Tage gar nicht mehr? Wofür hast du mir noch gesagt es ist alles OK? Warum sagst du meinem Papa 1 Stunde vorher noch, du stehst hinter mir? Sind deine Aussagen alles nur Lügen und nicht ernst zunehmen? Warum gehst du jetzt auf mich und meine Eltern los? Wir haben bisher alles getan was verlangt wurde. Nach deiner Absage für meinen Teamstart hat meine Mama unsere Abreise gestern noch normal mit dir besprochen und sich von dir verabschiedet. Du hast uns nicht darauf hingewiesen, dass wir zumindest noch bis Freitag früh bleiben sollten. Ich wäre auch ohne Teamfixplatz und als 5.Reiter auf die EURO gefahren, da ich ja anfänglich sowieso nur, wenn überhaupt Ersatzreiter war. Doch ist es traurig, durch LÜGEN und mit falschen Vorraussetzungen auf so ein Event zu fahren.
Für mich ist eine Welt zusammengebrochen und der Glaube an DICH sowieso. Leider bewahrheiten sich solchermaßen die Lebensweisheiten meiner Eltern, mit denen sie mich und meine Schwester immer wieder überschütten. Aber ich muss feststellen, auch wenn ich es manchmal nicht gleich sehen will, leider haben sie sehr oft Recht.
Ich bin sehr enttäuscht. Natürlich über meine Leistung am 1. Qualifikationstag zuallererst, doch damit habe ich nur mir selbst geschadet. Noch mehr aber über deine /eure plötzliche Entscheidung mir die Teilnahme am Nationenpreis zu streichen, denn dies sollte nicht nur von der Leistung bzw. dem Glück eines einzigen Bewerbes abhängig sein, sondern von den gesamten Ergebnissen der Vorbereitungszeit. Abgesehen davon, dass du mir den Rausschmiss aus dem Team auch gleich nach meinem verpatzten Ritt hättest mitteilen können. Wäre die Entscheidung für den Teamplatz IMMER OFFIZIELL von 1. Tag abhängig gewesen, so hätte ich es auf Grund meiner Fehler selber vorher schon gewusst und wäre jetzt nicht völlig überrumpelt von dieser neuen Situation. Daher habe ich mit meinen Eltern die Entscheidung getroffen abzureisen.
Meine Eltern und ich wünschen dem Team natürlich das Beste.
Ich persönlich werde in Zukunft von Menschen, die nicht zu ihren getätigten Aussagen stehen und es auch nach außen vertreten, lieber Abstand halten. Selbst wenn es zur Folge hat nie wieder für Österreich reiten zu dürfen.
Ich werde weiter reiten und weiterkämpfen. Dafür macht Springreiten zu viel Spaß und liebe ich meine Pferde zu sehr. Aber vertrauen werde ich so schnell niemand mehr, vor allem keinen Schulterklopfern.
Dein sehr enttäuschter Christopher Aschenbrenner
P.S. Hast du das wirklich alles so gesagt, wie es in den reitsportnews steht? Haben Erwachsene in deiner Position es notwendig sich so zu verhalten?
Ich weiß, dass unser Sport Teamgeist bedeutet, aber er sollte auch mit Fairness gegenüber dem Pferd UND dem Reiter ausgeübt werden.
AmumRa
Liebe fam aschenbrenner,werdet erwachsen.
Und tauscht bitte eure handynummern mit amb aus,das ist ja extrem peinlich,hier in der oeffentlichkeit soetwas in dieser form auszutragen.
Fuer einen aussenstehenden sieht es aus wie eine entscheidung fuer das beste team,punkt.
Maedels go on!!!
horse2day
Lieber Chrissi
es ist schade, dass Du Deine Meinung nicht selbst kund geben darfst, denn dass dieser Brief nicht von Dir geschrieben wurde ist klar.
Zu Deinem PS: Erwachsene sollten sich nicht so verhalten, dass sie ihe Kinder von der Euro abziehen und dann anderen die Schuld geben.
Mir tut es für Dich leid, weil Du hättest im Einzel durchaus noch das Finale ereichen können.
Und: Man muss zu seinen Entscheidungen stehen und das sollten Deine Eltern auch.
Liebe Grüße
Martin
(Anton Martin Bauer)
daschauher
Eislaufmutter???
Was bitte kann das Kind dafür und warum nimmt man ihm die Chance den Einzelbewerb abzuschließen? Zählt da nicht auch der olympische Gedanke besonders bei solchen Events?
Ich verstehe die Aufstellung von AMB und seinen Ärger über die Abreise ebenso wie die Enttäuschung der Familie Aschenbrenner. Die Reaktionen darauf sind aber von beiden Seiten überzogen. Es nützt weder den Kindern noch dem Reitsport insgesamt. Nominierungsentscheidungen in der Reiterei waren doch schon häufig wenig transparent und vielfach umstritten. Wer solange Teil dieses Systems ist, sollte das aber wissen.
Das öffentliche Geschrei nervt und wäre eigentlich entbehrlich.
wendelin
@AmumRa
ob man diese Schuld nur einer Seite geben kann ? Denn das Springreferat ist ja offenbar (schon gestern) mit einer Presseaussendung an die Öffentlichkeit gegangen. Vielleicht hätte sich Christopher viel erspart, wenn Trainer und Eltern vor dem Teambewerb miteinander kommunziert hätten.
Ich habe die Childrenbewerbe nicht verfolgt in der Vergangenheit und kann also nicht beurteilen, wie die Form der einzelnen ReiterInnen ist.
Ich kann in gewisser Weise beide Seiten verstehen (vorausgesetzt die öffentlichen Äußerungen stimmen): Ich kann die Enttäuschung verstehen, dass man fix nominiert wird und dann kurzfristig gestrichen wird (kann ja ein Ausrutscher gewesen sein, die Quali-Runde - wie gesagt, das kann ich nicht beurteilen), ich verstehe aber auch, dass Anton Martin Bauer seine best aufgestellte Mannschaft an den Start bringen will. Sicherlich eine schwierige Situation für alle Beteiligten.
Vielleicht wäre eine verstärkte Kommunikation eine Hilfe und ein gestärkter Teamgeist (bitte, auch hier unterstelle ich keinen schlechten, da ich hier gar keinen Einblick habe) hilfreich, denn offensichtlich besteht doch das Bedürfnis, sich zu äußern.
Dududu
Peinlich!
Wie kann man das seinem Kind antun! Kein Teamgeist!
Du hättest noch ein Jahr gehabt-und dann geht's
Ja bei den Junioren weiter! So sicher nicht- ich hab gehört du wirst für alle CSI Turniere gesperrt! Das versteh ich - einmal zeigt der Verband Härte! Man soll nachdenken über die Folgen!
izzibizzi
ganz schön harte Worte
an ein Kind gerichtet. Ich würde mich nicht trauen so ein hartes Urteil abzugeben, wenn ich nicht dabei war. oder warst du das ?
Kinder sind halt auch noch keine Erwachsenen, Kinder gehen mit Enttäuschungen womöglich weniger rationell um. Kinder im Leistungssport ist immer schwierig (vor allem für die Kinder), daher finde ich deine worte recht unfair.
august III
Ich habe versucht mir ein eigenes Bild zu machen.
Natürlich ist dies sehr schwer, aber wenn es nur annähernd stimmt was der kleine aschenbrenner sagt, dann verstehe ich ihn schon ein wenig.Mit seinen 8 fehlerpunkten kann er selbst wenn er heute doppelnull reiten würde nicht mehr unter die besten 30 kommen und daher nicht ins finale. Seine motivation mit der Mannschaft eine gute platzierung zu erlangen war gestorben und den anderen dabei zusehen tut einem kind sicher weh. Dass er schon vor beginn des heutigen springen abgereist war etwas ungeschickt. Doch warum hat der amb die familie nicht darauf hingewiesen - oder hat er? Also warum wird hier ständig von fehlendem teamgeist gesprochen. Andererseits ist eine nicht klardefinierte beschickung schon bei den erwachsenen ungeschickt. Bei kindern aber nicht nachvollziehbar.
Laßts den kleinen in ruh, der ist eh schon gestraft genug.
@dududu - warum dir das peinlich ist weiß ich nicht und wenn der verband da wirklich straft finde ich eher das peinlich, dass sie sich traun bei kinder sanktionen zu setzen - dopingsünder oder tierquäler gehen jedoch leer aus
ichfreumich
Wer die
Mutter kennt, glaubt sicher nicht, dass die Abreise von dem Reiter veranlasst worden ist.
bk001
:-)
und den Brief hat sicher kein Kind geschrieben. Es ist ja klar, dass die 4 besten in der Mannschaft weiterreiten