steckenpferd
Sonntag, 19. Juni 2011

Rath, Beerbaum und Ostholt sind Deutsche Meister

Mit der Goldmedaille im Mund und geballter Faust feierte Matthias A. Rath auf der Ehrenrunde mit Totilas den zweiten Titel. Trotz kleiner Mängel war das neue Traumpaar der Dressur bei den deutschen Meisterschaften unschlagbar. Der 26-Jährige setzte sich am Sonntag in Balve im Sattel von Totilas auch in der Kür durch, nachdem er am Vortag bereits im Grand Prix Special gesiegt hatte.

Während es für Rath der insgesamt vierte Dressur-Titel war, feierte Ludger Beerbaum bereits den neunten Sieg bei den Springreitern, die dieses Mal im Schatten der Dressur standen. Der 47-Jährige aus dem westfälischen Riesenbeck setzte sich mit dem Schimmel-Hengst Coupe de Coeur ohne einen Abwurf in insgesamt vier Runden durch. Hinter Beerbaum kamen Marcus Ehning (Borken) mit Plot Blue und Janne-Friederike Meyer aus Schenefeld mit Lambrasco auf die Plätze. Seinen ersten Titel hatte Beerbaum 1988 geholt.

Beeindruckend war auch Raths Bilanz mit Totilas: Drei Siege, drei Rekordergebnisse und zwei Medaillen waren mit dem zehn Millionen Euro teuren Pferd die optimale Ausbeute. Ganz frei von Fehlern waren der Ritt des siegreichen Paares zwar nicht, doch kleine Patzer verzeihen die Richter angesichts der insgesamt spektakulären Bewegungen des elfjährigen Hengstes gerne. Der Sieg in der Kür war unumstritten. "Es waren heute ein paar Fehler zu viel, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden", kommentierte der Sieger.

Das Paar siegte vor rund 2500 Zuschauern mit 85,550 Prozentpunkten. Zweiter wurde Christoph Koschel aus Hagen bei Osnabrück mit Donnperignon (82,450) vor Isabell Werth aus Rheinberg mit El Santo (82,400). "Ich bin super-happy", kommentierte Vizemeister Koschel die beste Kür seiner Karriere.

"Das war unsere erste Kür, daraus werden wir unsere Schlüsse ziehen", sagte der Sieger: "Es hat etwas die Ruhe gefehlt." Zudem schien dem neuen Traumpaar der Dressur am Ende die Puste auszugehen. "Das war die siebte Prüfung in zweieinhalb Wochen", erklärte der Student.

Grundsätzlich galt für Rath: "Die Freude überwiegt, aber die Erleichterung ist auch da." Der Vergleich mit dem Niederländer Edward Gal, der mit Totilas bei der WM drei Goldmedaillen gewann, wird ihn noch länger begleiten.

Rath zeigte ein Kür zu den orchestralen Klängen des Discjockeys und Musikproduzenten Paul van Dyk. "Das ist komplett für ihn komponiert worden", erklärte Rath das Entstehen der Musik: "Ich finde das wundeschön."

Den ersten Titel seiner Karriere holte hingegen Andreas Ostholt in der Vielseitigkeit. Am letzten Sprung hat Vielseitigkeitsreiter Kai Rüder die große Titelchance vertan und Andreas Ostholt zur deutschen Meisterschaft verholfen. Weil Rüder bei den Titelkämpfen in Luhmühlen am Sonntag im abschließenden Springreiten mit Leprince de Bois insgesamt acht Strafpunkte kassierte, gewann Ostholt mit Franco Jeas. Endlich hat es mal hingehauen", sagte der Sieger: "Ich habe gedacht, dass die anderen vor mir Null reiten, umso schöner ist es, dass es geklappt hat."

Sie sind nicht angemeldet