McLain Wards Pferd in Genf disqualifiziert
Der amerikanische Springreiter McLain Ward darf sein Pferd Sapphire beim Weltcup-Finale in Genf nicht mehr einsetzen. Grund ist eine Überempfindlichkeit des linken Vorderbeins der Stute. Diese Hypersensitivität wurde nach Angaben der Internationalen Reiterlichen Vereinigung FEI bei zwei Tests vor und nach der zweiten Teilprüfung am Freitagabend festgestellt.
Ward hat nach seinem erzwungenen Aus beim Weltcup-Finale in Genf seine Unschuld beteuert. Die Disqualifikation seines Pferdes Sapphire wegen einer Überempfindlichkeit am linken Bein sei eine "große Ungerechtigkeit", versicherte der US-Amerikaner am Samstag bei einer ungewöhnlichen Pressekonferenz auf dem Abreiteplatz, bei der er seine Stute vorführte.
Der 35-Jährige hatte den Wettbewerb angeführt, nun liegt vor dem abschließenden Springen am Sonntag sein Landsmann Mario Deslauriers auf Platz eins mit zwei Punkten vor Marcus Ehning (Borken).
"Das Pferd hatte Schmerzen, und wenn es Schmerzen hat, darf es nicht starten", erklärte die Verbandspräsidentin Haya bint al Hussein. Nicht schlüssig erklären konnte sie, warum das Pferd nach einer ersten Untersuchung noch starten durften und erst nach einem zweiten Test disqualifiziert wurde. Bei Sapphires Untersuchung mit einer Wärmebild-Kamera habe es keine Beanstandungen gegeben, aber beim Drucktest mit den Händen, erklärte der FEI-Chef-Tierarzt Paul Farrington.
"Ich bin ein leichtes Opfer", sagte Ward. "Ich habe eine Vorgeschichte, ich weiß." Der Amerikaner war 1999 wegen Tierquälerei zu sechs Monate Sperre verurteilt worden. Beim CHIO-Turnier in Aachen hatten Kontrolleure in den Bandagen seines Pferdes Benetton spitze Plastikteilchen gefunden.
In Genf liegt der Fall anders. Es wurde eine Überempfindlichkeit festgestellt, aber der FEI-Chef-Tierarzt betonte mehrfach, dass es keine keine "Anzeichen für ein Fehlverhalten" von Ward oder einem anderen Mitglied des US-Teams gebe. Es müsse aber noch das Ergebnis der Doping-Probe abgewartet werden. Die unnormale Sensibilität an einer Stelle oberhalb des Hufes sei von drei unabhängigen Tierärzten diagnostiziert worden, erklärte der Chef-Veterinär. Bei 35 anderen Pferden gebe es keine Auffälligkeiten.
"Sie haben 57 Mal mit dem Finger auf die Beine gedrückt und siebenmal hat Sapphire reagiert", erklärte Ward und wertete dies als Beweis, dass sein Pferd fit war. Bei der improvisierten Vorführung mit Pferd sagte der US-Amerikaner: "Jeder kann fühlen, jeder kann testen. Es ist nichts." Er betonte außerdem: "Ich bin ein großer Freund des sauberen Sports!" (apa)
Cat Besitzerin
Sapphire zu unrecht disqualifiziert
Wie die FEI am Freitag mitteilte, hat die Untersuchung des Falles Sapphire (Disqualifikation der Stute nach der zweiten Wertungsprüfung des World Cup-Finales aufgrund von Hypersensibilität) ergeben, dass Sapphire “inkorrekt disqualifiziert” worden sei. Weltranglistenpunkte und Preisgeld gehen zurück an Sapphires Reiter McLain Ward.
Das Statement der FEI lautet (in unserer Übersetzung) auszugsweise wie folgt: “Nach einer genauen Untersuchung aller Fakten rund um die Disqualifikation von Sapphire (McLain Ward) beim FEI World Cup Finale in Genf, hat die FEI beschlossen, dass das Pferd inkorrekt von der zweiten Prüfung am 16. April 2010 ausgeschlossen wurde, allerdings bleibt die Disqualifikation von Sapphire für die Finalrunde des World Cups bestehen”.
Darüber hinaus habe die FEI beschlossen, verbindliche Richtlinien für die Veterinärkommissionen im Falle von Hypersensibilisierung bei Pferden zu erlassen. Diese Richtlinien sollen bereits beim CHIO in Aachen vorliegen.
(equinews.de)