Weiße Hengste im Krankenstand
Aufgrund einer, wie es heißt, "akut aufgetretenen Hustenerkrankung" eines Teils der Lipizzanerhengste muss die Spanische Vorstellungen absagen. Betroffen sind die Vorführungen am kommenden Sonntag sowie Samstag, 27. und Sonntag, 28. März. Man bitte um Verständnis, aber die Gesundheit der Pferde habe höchste Priorität, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der Hofreitschule.
Die geführten Rundgänge und die Morgenarbeit - das Training mit den Pferden - sind von dieser Maßnahme nicht betroffen. Laut dem Unternehmen sind noch rund 20 der insgesamt 72 Tiere erkrankt, weitere zehn schon auf dem Weg der Besserung. Tickets werden zurückgenommen oder umgebucht.
Pferdemann1
Das hat es nicht gegeben ! - So eine Schlamperei
Das hat es seit der Ära Oulehla noch nie gegeben, daß aufeinmal fast alle Vorführpferde krank sind. Soweit ich mich erinnern kann, war nur ein Hengst maximal erkrankt.
Wenn es so weitergeht, dann wird die Befürchtung des langjährigen Schulleiters Oberst Hans Handler (1912 - 1974) Realität, in welcher er meint, das die Schule zu reinsten Fremdenverkehrsattraktion verkommt.
So soll es nicht werden !!!!
Cat Besitzerin
Spanische: Aufführungen abgesagt
Die Stallburg in der Wiener Hofburg bleibt Lazarett: Der Tierarzt hat am Dienstag drei Neuerkrankungen von Lipizzanern diagnostiziert. Das teilte eine Sprecherin der Hofreitschule der APA mit. Ein Infekt macht den Atemwegen der berühmten Pferde zu schaffen. Seit vergangener Woche sind somit rund 30 Tiere erkrankt. Die Vorstellungen am kommenden Wochenende wurden bereits abgesagt.
Die nächste reguläre Vorführung soll am 2. April stattfinden. "Wir hoffen, dass wir diesen Termin einhalten können", hieß es heute. Die Entscheidung darüber wird aber erst Anfang nächster Woche - nach einem weiteren Besuch des Tierarztes - fallen. Prinzipiell, so wurde versichert, sprechen die Tiere gut auf die Therapie an. Sie werden unter anderem mittels Inhalatoren kuriert.
Ein Teil der betroffenen Lipizzaner ist laut Hofreitschule bereits wieder gesund bzw. auf dem Weg der Besserung. Das Problem sei jedoch, dass die Tiere nach der Krankheit nicht sofort wieder eingesetzt werden können, sondern ein Aufbautraining benötigen, erklärte die Sprecherin. Die nun festgestellten neuen Fälle seien nicht überraschend. Zuletzt sei die Rate der Neuerkrankungen jedenfalls zurückgegangen, wurde betont.
Der Husten der Lipizzaner macht Vorführungen derzeit unmöglich. Geführte Rundgänge und die Morgenarbeit (das Training mit den Pferden, Anm.) finden aber statt. Tickets für abgesagte Vorstellungen werden zurückgenommen oder umgebucht.
Pferdemann1
Meinung
Es wäre besser gewesen, die geführten Rundgänge bis auf Weiteres einzustellen.
Weil ich denke, das sich die Hengste hierbei infisziert haben.
Was icg auch für möglich halte, das ein Mitglied der reitenden Equipe oder des Stallpersonals Infektionsträger ist.
izzibizzi
Übertragung
ich glaube, um Mutmaßungen darüber anzustellen, wie die Pferde "infiziert" wurden, müsste man genauer wissen, was sie ganz genau haben.
Natürlich können es auch die Bereiter reinbringen, die ja auch in "externen" Stallungen sind.
Aber mit Sicherheit sagen ?
Wer ist eigentlich der Tierarzt in der Spanischen ?
Pferdemann1
Bis auf Weiteres keine Stallführungen !
Liebe User !
Wie ich soeben gelesen habe, finden bis auf Weiteres keine Stallführungen statt.
LG Alexander
izzibizzi
auch weitere Vorführungen sind abgesagt
Auch die Vorführungen am Osterwochenende am 2. und 4. April finden laut Hofreitschule nicht statt. Ob die nächsten planmäßigen Auftritte, die für den 10. bzw. 11. April angesetzt sind, durchgeführt werden, könne man aus jetziger Sicht noch nicht sagen.
demokrat Autorin
Hofreitschule: Lipizzaner-Tierarzt entkräftet Anschuldigungen
Der Tierarzt der Lipizzaner, Georg Hladik, hat am Donnerstag Vorwürfe vom "Freundeskreis der Spanischen Hofreitschule Bundesgestüt Piber" im Zusammenhang mit an Husten erkrankten Pferden entkräftet. Bei der Sondervorführung am Montag seien nur gesunde Tiere eingesetzt worden, versicherte der Veterinärmediziner in einer schriftlichen Stellungnahme, die der APA vorliegt. Stallbesuche werden ab sofort und bis auf Widerruf aber nicht mehr möglich sein.
An der entsprechenden Vorstellung hatten laut Hladik zehn Hengste teilgenommen, wobei neun "weder vor noch nach dieser Vorführung jemals von der Erkrankung betroffen" gewesen sei. Das zehnte Tier habe zur Zeit seines Einsatzes bereits drei Wochen keinerlei Lungensymptome aufgewiesen und sei zwischenzeitlich schonend aufgebaut worden. Er könne außerdem versichern, "dass niemals ein geschwächtes oder erkranktes Tier für eine Vorführung freigegeben wird". Dies gehe konform mit der gesamten Geschäftsleitung und den Bereitern.
Im Hinblick auf die Morgenarbeit beschied der Arzt, dass eine schonende Bewegung nicht erkrankter Pferde auch im Interesse der Gesundheitserhaltung sei, weil dadurch die Abwehrkraft erhöht werde. Darüber hinaus hätten sämtliche Lipizzaner, die vor Publikum auftreten, wie immer ihre Winterpause - was auch so bleiben soll. Nur mit jungen Tiere sei in dieser Zeit gearbeitet worden, wobei eine schonende kontinuierliche Ausbildung - auch in Stallungen außerhalb der Spanischen Hofreitschule - Sinn mache und der Gesundheit förderlich sei.
In einer Sache zieht die berühmte Einrichtung jedoch Konsequenzen: Stallbesuche wird es bis auf weiteres nicht mehr geben. Führungen würden nur noch außerhalb der Stallungen durchgeführt, der Besuch der Sattelkammer sei aber weiterhin möglich. Hladik - seit sechs Jahren vor die Institution tätig - betonte, dass auch zuvor derlei Führungen nur in jenen Teilen der Stallungen veranstalten worden seien, in denen keine infizierten Lipizzaner untergebracht sind. Durch eine Neuerkrankung in jenem Trakt nehme man davon jetzt aber Abstand.
Zum Vorwurf nicht eingehaltener Quarantänemaßnahmen findet sich kein Kommentar des Tierarztes. Eine Sprecherin betonte jedoch, diese seien derzeit nicht nötig und würden - falls vom Mediziner angeordnet - selbstverständlich durchgeführt.
Cat Besitzerin
SRS: Vorstellung am 10. April geplant
Nur noch ein Hengst schwer erkrankt - Nächste Vorstellung am 10. April geplant
Zweimal täglich 20 Minuten: Diese Inhalationsdosis hat Tierarzt Georg Hladik den an bellendem Husten leidenden Lipizzanern verschrieben. Die Therapie scheint zu greifen. "Der Höhepunkt der Krankheit ist überschritten", versicherte der Veterinärmediziner am Dienstag bei einem Krankenbesuch der APA in der Stallburg. Aus jetziger Sicht könne die nächste Vorstellung am 10. April stattfinden.
Momentan habe noch ein weißer Hengst sehr starken Husten, weitere acht Tiere hätten nach wie vor einen "Lungenbefund", also verschleimte Atemwege. Der Rest sei bereits wieder genesen, werde aber zwecks Rekonvaleszenz geschont, so Hladik nach seiner - derzeit beinahe täglichen - Visite. Die bisher letzte Neuerkrankung hat der Pferdedoktor am vergangenen Freitag diagnostiziert, er könne aber weitere neue Fälle nicht ausschließen.
Aufgrund der angeschlagenen Lungen musste die Hofreitschule bereits eine Reihe von Vorstellungen - darunter auch jene am Osterwochenende - absagen. Laut Tierarzt sollten Aufführungen nur dann über die Bühne gehen, wenn zwischen letzter Neuerkrankung und Vorstellungstermin 14 Tage verstreichen. Sollten also bei einem weiteren Ross Symptome auftreten, müsste sich das Publikum noch weiterhin gedulden. Fieber haben die berühmten Patienten im Übrigen keines.
Für das alltägliche Inhalieren mit einem speziellen Gerät, dass den Einhufern über Nase und Maul gestülpt wird, ist Stallmeister Hannes Hamminger verantwortlich. Dabei handle es sich um Ultraschallinhalatoren, mit deren Hilfe Kochsalzlösung fein zerstäubt werde und dadurch bis in den hintesten Lungenbereich dringen könne, erklärte er der APA. Die Hengste stünden ganz ruhig und ließen sich die Prozedur ohne weiteres gefallen, lobte Hamminger die Disziplin seiner kranken Schützlinge.
Grundsätzlich werden die Lipizzaner schleimlösend behandelt, wobei den Tieren neben Kochsalz auch ins Futter gemischte Medikamente sowie immunstärkende Injektionen verabreicht werden. Zudem werden die Hengste "kontrolliert bewegt", um die Durchblutung zu fördern, erklärte Hladik. Ansteckungen zu verhindern sei aufgrund der Anlage schwer. "Wenn alle Tiere dieselben Pfleger haben, dieselbe Schrittmaschine benutzen und sich in derselben Reithalle aufhalten, ist das praktisch nicht möglich", räumte der Fachmann ein.
Dass die weißen Berühmtheiten aufgrund der geringen Population und damit verbundener inzestiöser Fortpflanzung anfälliger für Krankheiten seien als weniger bekannte Rösser, wollte der Mediziner so nicht bestätigen. "Natürlich wird bei Inzucht generell die Resistenz geschwächt", im speziellen Hinblick auf die Lipizzaner könne er dies aus seiner Praxiserfahrung aber nicht behaupten. (APA)