steckenpferd
Donnerstag, 28. Mai 2009

Deutsche Kader der olympischen Reitsportdisziplinen aufgelöst-
Ludger Beerbaum von Nationenpreisen suspendiert!

Das Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und der Vorstand des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) haben heute im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung in Warendorf die Kader (Championats-, B-, B2-Kader) der olympischen Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit mit sofortiger Wirkung aufgelöst.

Verbandsfunktionäre und Reiter werden von einer unabhängigen Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) untersucht. Diese Kommission erhält den Auftrag, die Situation im Spitzenreitsport zu analysieren und dem Verband Empfehlungen zu geben, wie mit der aktuellen Manipulations- und Dopingproblematik im Pferdesport umzugehen ist.

Die Empfehlungen der DOSB-Kommission werden auch Vorschläge zu möglichen Sanktionen von Funktionären und Reitern enthalten. "Mit der Auflösung der Kader möchten wir einen wichtigen Schritt Richtung Glaubwürdigkeit unternehmen.

Bevor ein Reiter wieder in den Kader aufgenommen werden kann, muss er sich der Sonderkommission stellen und sich zu seiner Einstellung sowie seinem Verhalten als Spitzenreiter äußern", begründet FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau die Auflösung der Kader. Erst nach einer entsprechenden Auskunft gegenüber der Sonderkommission kann diese den Reiter wieder für eine Kadermitgliedschaft vorschlagen. Die DOSB-Kommission nimmt Anfang Juni ihre Arbeit auf, erste Ergebnisse werden innerhalb eines Monats erwartet. "Hierbei geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Insofern erwarten wir, dass die Kommission bis zu einem Abschlussbericht noch deutlich länger benötigen wird"; so Graf zu Rantzau.

Darüber hinaus haben die FN- und DOKR-Gremien auch über die Aussagen des Springreiters Ludger Beerbaum (Riesenbeck) am vergangenen Wochenende beraten. Beerbaum hatte gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt: "Im Laufe der Jahre habe ich mich darin eingerichtet, auszuschöpfen, was geht. ... In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was nicht gefunden wird." Aufgrund dieser Aussagen sowie seiner Äußerungen in einem ZDF-Interview wird Ludger Beerbaum bis auf Weiteres nicht mehr für eine deutsche Nationenpreismannschaft aufgestellt. Dies gilt solange, bis die DOSB-Kommission zu seiner Person entschieden hat. [Quelle: fn-press]

Interessant dürfte bei den Untersuchungen des DOSB u.a. sein, wie weit sie das Feld der Funktionäre definiert. So steht dem Springausschuss mit Peter Hofmann ein Turnierveranstalter vor, der den im Westfälischen ansässigen Ludger Beerbaum überzeugte, für den Reiterverein Mannheim, dem Hofmann vorsteht zu reiten. Außerdem ist Madeleine Winter-Schulze, Mäzenin von Beerbaum und Isabell Werth, im FN-Präsidium für den Spitzensport zuständig.

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